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Vorab gesagt: Niemals habe ich selbst in Israel bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet, stelle mir jedoch die um einiges Ausbeutung schlimmer vor als in Deutschland.
Aber nicht nur die bekannten Zeitarbeitsunternehmen (Beispiel: MANPOWER) breiten sich auch hierzulande immer weiter aus. Vielmehr feiert ein ähnlicher Branchenzweig Hochkonjunktur und das, u.a., auf dem Bau oder bei Reparaturen aller Art am Haus.
In der hebräischen Sprache nennt man den Mittelsmann, heisst, denjenigen, der den Auftrag bekommt, KABLAN. Er verdient die dicke Kohle und speist seine, zumeist schwarz arbeitenden Leute, mit einem Minimum – Stundenlohn von 21 – 25 Schekel (ca. 4 – 5 Euro) ab. Ohne Sozialabgaben und Krankenversicherung. Das Geld gibts Cash auf die Hand und damit ist die Sache erledigt.
Wer zu lange Zeit für einen Kablan tätig ist, begibt sich immer tiefer in eine Abhängigkeit, denn er verlässt sich vollkommen auf das gezahlte Cash auf die Hand. Der Kablan im Gegensatz gibt dem Arbeitnehmer das Gefühl wenig bis gar nichts wert zu sein. Massenware, die ausgetauscht werden kann. Wer nicht funktioniert, der fliegt. Andere Dumme finden sich schliesslich immer.
Stellt sich die Frage, wer als Sklave vom Kablan den Mut hat, sich aufzulehnen und öffentlich anzuklagen ?
Niemand, solange er sich noch in den Fängen des Kablan befindet.
Photos: Miriam Woelke